Der Werewolf in der Geschichte:
... oder wie der Wolf immer mehr gehasst wurde ...
Ich habe hier mal angefangen, einen Trip durch die Geschichte des Werewolfes zu machen. Teilweise werden Sie genauere Informationen unter den Legenden finden.
- Beginnen wir mit den klassischen Hinweisen: Abgesehen von der berühmten Legende von Romolus und Remus die von einer Wölfin gerettet und genährt wurden, gibt es viele andere mythologische und religiöse Erzählungen aus diesem Teil von Europa. Apollo, der berühmte griechische Gott des Lichts, Heilung, Musik, ..., wurde mit seinem Zwillingsbruder Arthemis geboren, als Sohn von Zeus und Latona einer Frau die sich in eine Wölfin verwandelte um sich zu tarnen um dem Zorn von Hera, Zeus offizieller Frau (und Schwester) zu entgehen. Aus diesem Grund wurde Apollo immer als Beschützer sowohl von, als auch für die Wölfe bezeichnet. Sie durften nicht getötet werden, wenn es nicht absolut notwendig war.
- Dann gibt es die Legende von Lycaon, der allererste bekannte Werewolf: Dieser Mann war ein König und er wusste, dass verkleidet unter den Wanderern die er beherbergte, Zeus sich versteckte. So entschied er sich herauszufinden welcher Zeus war. Er tötete seinen jüngsten Sohn Arcade und bereitete ein Essen aus dessen Fleisch zu... (siehe Legenden)
- Dann war da noch eine andere griechische Eigenheit, die große Anzahl von weißen und Albino Wölfen. Sie wurden besonders um Hermes Tempeln gefunden und deshalb wurden sie als heilig gegenüber diesem Gott angesehen und sollten niemals verletzt werden. Die Griechen hatten ein ausgezeichnetes Verhältnis zu Wölfen, weil die Bevölkerung sehr gering war und sich nicht oft in Wolfsangelegenheiten einmischte.
- Am Anfang war der Wolf in der römischen Welt äußerst wichtig, weil die frühen Römer Hirten waren. Deshalb betrachteten sie den Wolf als einen der Familie. Die frühen Krieger zogen unter einer Flagge mit einem Wolf in den Krieg und die Farbenträger der römischen Armee wurden bis zur Reichszeit in Rüstungen welche mit Wolfsfell bedeckt waren gekleidet. Später als immer mehr asiatische und afrikanische Söldner, ebenso wie Offiziere in diese Reihen hineinströmten, wurden die Wolfsfelle ersetzt durch andere Tiere: Leoparden-, Löwen- und manchmal sogar Tigerfelle.
- Eins der wichtigeren Römischen Feste war das Lupercalien, ein sehr altes Fest zu Ehren des Herdengottes Faunus. Der Name kam von dem Wort Lupus (Wolf) und war wenn Priester nach dem Mahl, gekleidet in heiligen Ziegenfellen umher rannten um mit Peitschen Fraüen zu schlagen. Sie wiedersetzten sich nicht, da ein Schlag mit einer dieser Peitschen ein gutes Omen war. Wie man sieht, beschützte dieser Fruchtbarkeitsritus sowohl den Mann als auch sein Eigentum (die Ziege) und die wilde Natur (den Wolf).
- Nachdem die Christen an die Macht kamen, stieß das Erbe der Barbaren die negative Entwicklung des Wolfes an. Von so etwas wie einem heiligen und gewiss respektierten Tier zu einem wilden Feind der Menschheit und verbündeten Satans. Diese Entwicklung kann nur teilweise erklärt werden durch das Verschwinden der alten Schutzgeister des Waldes, die durch andere Heilige ersetzt wurden die sogar selbst heute nicht so gut wie die ursprünglichen Gottheiten zu sein schienen. Möglicherweise wurde das Gleichgewicht zwischen Mensch und Tier nach den barbarischen Invasionen zerstört und die Wälder haben sicherlich viele alte kultivierte und bewohnte Gebiete übernommen. Die Anzahl der Wölfe stieg und sie lernten sich selbst in der Umgebung der Häuser, wo Sie leichtes Fressen erhalten konnten nicht zu fürchten.
- Der schon vom Mut verlassene Mensch verzweifelte und er dachte dass Satan, nachdem er die Babaren die Hungersnöte und die plündernden Armeen gesandt hatte, wieder seine Hand im Spiel hatte und suchte deshalb neue Beschützer. Den heiligen Defendente in Norditalien, heiliger Basius in Deutschland, heiliger Petrus in Rumänien, heiliger Theodor und Sava in Jugoslawien und so weiter. Das ergreifende Beispiel des heiligen Francis von Assisi, der lehrte dass alle Lebensformen gleich respektiert werden sollten als Ausdruck von Gottes Willen und er streichelte gleichmässig einen Wolf vor seinen schockierten Verfolgern um dies zu beweisen. Was aber völlig unbeachtet blieb.
- Hier beginnt nun der mythologische Teil, der durch die Ängste und Hoffnungen der Menschen geschaffen wurde. Der Wolf heult weil er das Mondlicht nicht ertragen kann und er isst die Erde der Maulwurfshügel was ihn zum kühnsten der Kämpfer macht. Er blendet die Wanderer indem er kühlen Schnee in ihre Gesichter wirft, er vergiftet das Fleisch in dass er beißt, sein Gehirn wächst und schrumpft mit dem Mond, ähnlich dem eines Mannes der an Epilepsie leidet.
- Sein Körper ist eines der mächtigsten Amulette, sein Schädel in der Nähe der Haustür abgelegt wird andere Wölfe und Diebe fernhalten, sein Schwanz und Zähne schützen einen vor Hexerei. Die alte Mafia, wo Wölfe nach wie vor normal waren, legten einen toten Wolf als Warnung vor das Haus des Feindes. Epilepsie kann man durch das essen von drei Krähen und einem Wolfsherz sowie mehreren besonderen magischen Blumen heilen. Ein Pferd dass von einem Wolf gebissen wurde wird das schnellste werden, ein Zahn an den Hals eines Pferdes oder Maultiers gehängt wird es unermüdlich machen und als letzte Sache: möchtest du alles über eine Frau erfahren, sogar ihre tiefsten Geheimnisse, tue drei Tropfen Wolfsmilch auf ihren Hals während sie schläft.
Dies war nur ein kleiner Teil der Legenden in Bezug auf den Wolfskörper und diese wurden in Italien, Frankreich, Griechenland und Rumänien gesammelt.
- In Süditalien gibt es ein verbreitetes Sprichwort: Die Frau die am Weihnachtsabend geboren wird, ist eine Hexe. Der Mann der am Weihnachtsabend geboren wird, ist entweder ein Hexer oder ein Werewolf. Es ist die Strafe dafür, am selben Tag geboren zu sein wie eine Gottheit.
- Während des 11. Jahrhunderts begann die Kirche mit dem Decreta des Bucardus von Worms, ihren Kampf gegen Hexen und Werewölfe. In dieser Zeit war der Tod keine Bestrafung und wir müssen bedenken dass die meisten Greultaten dem heiligen Amt (der Inquisition) zugeschrieben wurde, obwohl viele auch von zivilen Verwaltungen durchgeführt wurden. In Litauen waren Werewölfe Verbündete von Gott und halfen diesem in seinem Kampf gegen Hexer und Satan. Sie waren verpflichtet an drei Kämpfen im Jahr teilzunehmen um das Eigentum der Hexer und Dämonen, welches von Menschen gestohlen wurde wieder zu bekommen. In Armenien verraten die weiblichen und männlichen Werewölfe ihren Partner.
- Wenn man einem Werewolf ein paar Schlüssel (???) in den Weg wirft, bleibt er abrupt stehen (*fg*). Einige sagen, wenn man ihn mit Wasser besprüht verwandelt er sich wieder in einen Menschen, aber die ultimative Heilmethode ist wenn man drei (immer wieder) Tropfen Blut von besonderen Stellen seines Körpers vergießt. Sorry, dass ich mehrere Legenden von amerikanischen Jugendlichen verneinen muss, aber ein Werewolf kann mit jeder Waffe getötet werden die einen Wolf töten kann: Gewehre, Speere, Fussfallen, Gift, nicht nur die klassische teure und missbrauchte Silberkugel. Aber ein Werewolf ist außergewöhnlich Klug und Stark, so dass Fallen und Gift meistens nicht wirken.
- Während der aufgeklärten Renaissance (nicht im dunklen Mittelalter) erfuhr Südeuropa die furchtbare und schändliche Hexenverfolgung. Einige Männer wurden sogar angeklagt Werewölfe zu sein, Vieh zu stehlen und Dorfkinder zu töten und wurden somit für ihre Verbrechen hingerichtet. Diese Fälle waren so selten und außergewöhnlich gegenüber der Menge von normalen Hexenverfolgungen, trotz allem wurden sie schriftlich belegt. Sie geschahen in Frankreich (Lyon, Besancon, usw), Deutschland (Köln, usw), Italien (Neapel, Pavia, Bologna, usw).
- Das Land in dem die meisten außergewöhnlichen Geschichten über Wölfe entstanden sind, ist sicherlich Frankreich. 500 (oder sogar höhere Zahlen) Leute wurden bei Toulouse 1606 durch Wölfe getötet. Sogar Norditalien hatte einen Ausbruch von Wolfängsten. Hunderte von Leuten wurden 1247 in Emilia getötet. Nahe Pavia ordnete im 11. Jahrhundert der lokale zweitrangige Tyrann eine grosse umfangreiche Wolfsjagd an. Bei Vicenca im Jahre 1300 engagierte sich die Regierung beim Bau von Mauern, nicht gegen feindliche Armeen sondern gegen Wölfe.
- Was brachten die ganzen Werewolf Geschichten für den Wolf? In Frankreich, Schweiz und großen Teilen Deutschlands ist der Wolf fast vollständig ausgestorben und kommt mittlerweile nur sehr zögerlich wieder zurück. In Griechenland ist er teilweise unter Naturschutz und existiert noch, in Italien ist er nun vollkommen geschützt und erobert langsam aber sicher mit Hilfe von Tieren aus Kroatien und Slowenien seine alte Heimat zurück. Die Situation in Osteuropa ist unklar. In einigen Gebieten wird er noch gejagd, aber in anderen ist er alleingelassen und frei zu tun was er will. In Spanien und der Türkei ist er noch weit verbreitet aber nicht geschützt. Im allgemeinen sieht es so aus, als dass wir die Ausrottung noch rechtzeitig gestoppt haben.
HOFFEN WIR DAS BESTE FÜR DEN WOLF !!!